Geschichte Vis-à-Wiens Teil 1
Starten statt warten – wie alles begann!
Mitglieder: 4 Erwachsene, 1 Kind
Zeitraum: September 2018 – Mai 2019, 7 Jahre vor geplantem Einzug
Größte Herausforderung: den Schritt zu wagen, eine Baugruppe zu gründen
Schönster Moment: die stundenlangen Gespräche, wie schön das gemeinschaftliche Wohnen wäre
Aktuelle Themen: Informationen einholen und sammeln, Wissen aneignen und alles aufsaugen, was es über Baugruppen zu entdecken gibt
Der Weg zum gemeinschaftlichen Wohnen in einem klimaneutralen Gebäude startet mit meinen individuellen Erfahrungen und Erinnerungen. Mein Name ist Debora und ich bin eine der vier Initiator*innen der Baugruppe. Der zu Beginn sehr persönliche Blickwinkel entwickelt sich immer mehr zur Geschichte von mittlerweile 54 Vis-à-Wiener*innen (Stand 2022).
Es war August 2018, als David und ich wieder einmal stundenlang überlegten, wie und wo wir leben wollten. Und wieder einmal landeten wir bei der Idee, einer Baugruppe beizutreten. Ich dachte immer, mein Gemeinschaftssinn würde nie so weit reichen, um in einem Wohnprojekt mit intensiv gelebter Gemeinschaft wohnen zu können. Aber nach zahlreichen Besichtigungen von gemeinschaftlichen Wohnprojekten wurde uns immer klarer, dass wir es versuchen wollten.
Gleichgesinnte waren schnell gefunden. Mit Antonia und Max besichtigten wir in den darauffolgenden Monaten zahllose Wohnprojekte, nahmen an Stadtführungen zu Stadtentwicklungsgebieten und Diskussionsveranstaltungen zum Thema Wohnprojekte teil, schauten uns alte Wohnhäuser an und besuchten Infoveranstaltungen bestehender und sich bildender Baugruppen. Noch war keine Rede davon, selbst eine Baugruppe zu gründen.
Anfang 2019 besuchten wir die WaLeWis bei ihrem Infoabend zur Gruppenerweiterung. Mit viel Engagement und noch mehr Sympathie stellten sie den Versammelten ihre Ideen und Vorstellungen vom gemeinsamen Leben vor. Sie waren in der Planungsphase vor dem Wettbewerb zu einem Wiener Stadterweiterungsgebiet, welcher damals unmittelbar vor Veröffentlichung schien, aber bis heute (2022) nicht ausgeschrieben wurde. Das ahnten wir damals nicht und gingen mit dem Gefühl nach Hause: Ein Beitritt zu dieser tollen Gruppe könnte tatsächlich gut passen.
Erneut begannen wir zu überlegen, wie wir künftig wohnen und leben wollen. Dieses Mal spielte allerdings das Wo eine sehr große Rolle. Das angestrebte Wohngebiet lag in Oberlaa, zwar direkt an der U-Bahn, aber für unser Gefühl in einer Lage Wiens, in der wir persönlich keine Zukunft für uns sahen. Schweren Herzens sagten wir den WaLeWis ab.
Durch die Absage wurde uns aber auch klar, dass es im Moment keine weiteren aktiven Baugruppen gab, die für uns in Frage kamen. Damit standen wir vor einer großen Entscheidung: “Können/wollen/sollen wir eine eigene Baugruppe gründen?” Wir beschlossen alle gemeinsam: “Ja, wir wollen es versuchen.“ Die WaLeWis wurden uns zu einem Vorbild. Schon lange bevor wir ein Grundstück hatten, motivierten sie uns mit ihrer Art, eine gute Gemeinschaft aufzubauen und die Grundlagen für ein bereicherndes Zusammenleben zu entwickeln.